Warum ist eine Allergiker-Matratze für Betroffene so wichtig?
Betroffene einer Hausstauballergie reagieren nicht auf Milben selbst, sondern auf deren Kot.
Dieser von den Hausstaubmilben ausgeschiedene Kot zerfällt in kleinste Teilchen und verbindet sich mitdem "Hausstaub".
Dieser Hausstaub kann beim Einatmen allergische Reaktionen bei Hausstauballergikern auslösen.
Schnupfen, Augentränen, häufiges Niesen, Husten oder Jucken können die Folge sein.
Jede Nacht verlieren wir im Schlaf ca. 1,5 Liter Flüssigkeit. Der Schweiß und die Körperwärme des Schlafenden schaffen ein Milieu, das Hausstaubmilben lieben: es wird feucht und warm.
Dieses Klima begünstigt übrigens auch Schimmelbildung, wenn es ständig vorhanden ist.
Da Milben auch dem Schimmel nicht abgeneigt sind und sich sogar von Schimmelsporen ernähren können, favorisieren sie Matratzen als Lebensraum.
Spezielle Allergiker-Matratzen reduzieren das Eindringen von Milben in das Innere der Matratze.
Sie sollten atmungsaktiv sein, denn eine bessere Belüftung beugt Schimmelbildung und Milbenbesiedlung vor.
Doch woran erkennst du, ob eine Matratze diese Eigenschaften besitzt, und was sollte eine gute Allergiker-Matratze noch können? Dies erfährst du im folgenden Abschnitt.
Worauf solltest du beim Kauf einer Allergiker-Matratze achten?
Hausstauballergiker und Betroffene einer Latexallergie müssen beim Matratzenkauf nicht nur auf Komfortpunkte wie den Härtegrad achten, sondern vor allem auf die Zusammensetzung der Matratze.
In Allergiker-Matratzen sollten hochwertige Materialien mit guten Klimaeigenschaften zum Einsatz kommen, die gleichzeitig pflegeleicht sind.
Beste Wahl für Allergiker: Eine hochwertige Kaltschaummatratze
Hausstaubmilben sind in allen Matratzen zu finden, je nach Material variiert jedoch die Konzentration erheblich.
Tierische Materialien, wie z.B. Rosshaar, Wolle oder Kamelhaar sollten unbedingt gemieden werden.
Aufgrund der guten Klimaeigenschaften gelten vor allem hochwertige Kaltschaummatratzen gleichermaßen als empfehlenswert für Hausstauballergiker und Betroffene einer Latexallergie.
Allergiker reagieren allgemein auf Duft- und Schadstoffe. Eine belastete Matratze kann über Jahre hinweg reizauslösende Inhaltsstoffe ausdünsten und jemandem auf diese Weise unabhängig von der Allergie nochmals zusetzen.
Achte daher beim Matratzenkauf auf das Testsiegel für "Textiles Vertrauen" [1] oder besser noch, erwirb eine Matratze mit dem Hinweis "für Allergiker geeignet", um sicher zu gehen, dass die gewünschten Materialanforderungen erfüllt werden.
Auch eine Option bei einer Hausstauballergie: Latexmatratzen
Hausstaubmilbenallergiker können ansonsten auch eine Latexmatratze verwenden. Grundsätzlich ist das verwendete Material allergikerfreundlich.
Bei der Anschaffung ist Matratzen aus Naturlatex statt aus synthetischem Latex der Vorzug zu geben.
Naturlatex wird aus dem Rindensaft eines Gummibaums gewonnen, während Matratzen aus synthetischem Latex meist einen bedenklichen Mix aus Chemikalien wie etwa Stabilisatoren, Lösemittel, etc. beinhalten, der bei sensiblen Menschen zu unerwünschten Reaktionen führen kann.
Latexmatratzen sind von Natur aus hypoallergen und wirken Milben, Schimmel und Pilzen gezielt entgegen. In der Regel sind Latexmatratzen im Vergleich zu Kaltschaummatratzen dafür weniger atmungsaktiv und müssen gut gelüftet werden.
Der Matratzenbezug
Neben dem Matratzenkern sollte auch der Matratzenbezug einige Kriterien erfüllen. Achte darauf, eine Matratze mit abnehmbaren Bezug auszuwählen.
Dieser sollte bei 60 bis 95°C waschbar sein, denn ab 60°C werden Hausstaubmilben zuverlässig abgetötet und der Milbenkot herausgewaschen.
Reinige deinen Matratzenbezug regelmäßig alle zwei bis drei Monate bei entsprechenden Temperaturen in der Waschmaschine.
Zusätzlichen Schutz vor Milben bieten sogenannte Encasings, das sind milbendichte Bezüge. Diese sind kochbar und verhindern das Austreten der Allergene aus der Matratze.
Mittels Encasings können auch nicht extra als Allergiker-Matratze ausgewiesene Schlafunterlagen zu solchen gemacht werden. Bei einem Encasing sollte man ebenfalls auf eine regelmäßige Reinigung achten.
Um die unliebsamen Tierchen abzutöten, gibt man das Encasing bei 60° bis 95°C in die Waschmaschine, denn bei 40°C werden nur circa 6,5 Prozent der Milben vernichtet.
Andere Allergien und Neurodermitis
Matratzen für Latexallergiker müssen natürlich absolut frei von Latex sein. Latexmatratzen kommen daher überhaupt nicht infrage. Alternativ bieten sich auch hier hochwertige Kaltschaummatratzen an.
Ähnliche Anforderungen wie Allergikermatratzen sollten Matratzen für Betroffene von Neurodermitis erfüllen. Neben guten Klimaeigenschaften sollte man auch hier auf schadstoffarme Materialien achten.
Bei Neurodermitis sind Naturmaterialien zu bevorzugen. Kaltschaummatratzen mit Bezügen aus Baumwolle oder Maisfaser sind dabei zu empfehlen.
Wenn keine Latexallergie vorliegt, kann man auch eine Naturlatexmatratze verwenden, deren Kern aus Naturlatex oder latexierten Kokosfasern besteht.
Federkernmatratze für Allergiker?
Eine weitere Option sind Federkernmatratzen, die aus einem System von Stahlfedern bestehen, die sich flexibel dem Körper anpassen und durch weiches Material gepolstert werden.
Dieses Feinpolster kann aus Wolle, Kaltschaum oder Baumwolle gefertigt sein und ist nicht immer für Allergiker geeignet. Federkernmatratzen sind daher in der Regel nur mit einem speziellen Bezug, einem Encasing, für Allergiker zu benutzen.
Sonstige Tipps für Allergiker
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Durchlüften!
Regelmäßiges Lüften der Schlafräume und eine kühle Raumtemperatur von 18 bis 20°C sind die ersten Maßnahmen, um es Hausstaubmilben im Schlafzimmer ungemütlich zu machen. Das Beste daran: Ausreichend Sauerstoff und kühle Temperaturen fördern zudem nachweislich einen gesunden Schlaf. Zusätzlich kannst du die Matratze tagsüber aufstellen und auslüften lassen bzw. regelmäßig wenden.
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Zeit für eine neue Matratze!
Neben der richtigen Hygiene, wie regelmäßigem Waschen der Bezüge und Lüften, sollte eine Matratze, vor allem bei Allergikern, nicht zu lange in Verwendung bleiben. Entsorge daher nach circa 8 bis 10 Jahren deine alte Matratze mitsamt Milben.
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Sauber und rein!
Allergiker sollten neben der richtigen Matratze auch auf passendes Bettzeug achten. Kissen- und Deckenbezüge, sowie Kissen und Decken selbst, sollten aus Naturmaterialien, aber tierhaarfrei und ohne Daunen sein.
Das Bettzeug sollte atmungsaktiv und bei mindestens 60°C waschbar sein. Genau wie neue Kleidungsstücke, sollte neues Bettzeug vor der ersten Verwendung gewaschen werden. Reinige dein Bettzeug von da an regelmäßig, etwa alle ein bis zwei Wochen, in der Waschmaschine.
Verzichte beim Waschen auf zusätzlichen Weichspüler. Die Duftstoffe wirken oft reizend. Wohlig weiche Wäsche erreichst du auch mit einem Durchgang im Trockner. Verwende für Kleidung, Handtücher und Bettzeug allergikerfreundliches Waschmittel ohne Parfüm bzw. Duftstoffe.
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