Träume – Was ist das überhaupt?
Dich erwarten faszinierende Erlebnisse und einzigartige Ereignisse, wenn wir uns der Welt der Träume zuwenden.
In der Erinnerung an unsere nächtlichen Abenteuer offenbart sich eine erlebte Realität, geformt durch die individuelle Beschaffenheit jeder einzelnen Traumlandschaft.
Dieses Erleben steht im Kontrast zu unserem bewussten Entschluss, in den Schlaf zu gleiten, den wir zumindest vorerst nicht suchen. Denn der Schlaf ist der Hort der Erholung, den wir für unser tägliches, reales Dasein dringend benötigen.
Klingt fast ein wenig paradox, offenbart jedoch eine tiefgreifende Faszination. Innerhalb unserer Träume betreten wir eine virtuelle Sphäre.
Doch welche Gründe führen uns in diese Parallelwelt? Welchen Sinn und welche Funktionen erfüllen unsere nächtlichen Fantasien?
Lassen wir uns zunächst einmal darauf ein, zu definieren, was Träume überhaupt für uns bedeuten.
Was Träume sind – öffne diese Karte und erfahre die Antwort
Fassen wir kurz die Definition zusammen: Der Traum oder der Traum-Bericht repräsentiert eine Erinnerung an die psychische Aktivität, die während des Schlafes stattfindet.
Die Definition des Traums gestaltet sich also keineswegs simpel.
Denn der Blick richtet sich auf die tiefen Gefilde des subjektiven Erlebens; so fallen Träume ganz in diese individuelle Sphäre. Jeder Mensch webt seine eigenen Traumwelten.
Doch, wenn jeder Mensch in seiner eigenen Welt träumt, verschließt sich uns ein erlebniswissenschaftlicher Zugang zu diesem subjektiven Traumgeschehen in Echtzeit.
Denn um den Träumenden zu befragen, müssten wir ihn aus dem Schlaf reißen und ihn nach seinem gegenwärtigen Traum fragen.
Doch dann wäre er wach und nicht mehr im Traum versunken. Wer sich ausführlicher mit der Thematik der Träume beschäftigt, stößt rasch auf dieses Dilemma.
Dennoch: Können wir dem Traum auf die Spur kommen? Ein erster Ansatz liegt in der subjektiven Traumerinnerung des Träumenden.
Soweit er sich an seinen Traum erinnert, kann er darüber berichten. Allerdings bleibt dies eben nur die "Traumerinnerung" und nicht der eigentliche Traum selbst.
Immerhin ein Anhaltspunkt.
*Gähn*, schon müde? Oder erst aufgewacht?
Viellecht aus einem schönen klaren Traum oder eher aus einem Albtraum...
Wir erklären Dir, welche Traumarten es generell gibt.
Verschiedene Traumarten
Lass uns auf der Basis dieser Definition verschiedene Arten von Träumen erkunden.
-
REM-Träume: Das bezieht sich auf die psychische Aktivität während der REM-Schlafphase. Die ähneln eher dem Wach-Erleben mit adäquaten visuellen Eindrücken
-
Non-REM-Träume: Im Gegensatz dazu handelt es sich hierbei um psychische Aktivitäten während des NREM-Schlafes. NREM-Träume sind eher "gedankenartig"
-
Einschlaf-Träume: Die tauchen beim Einschlafen auf, und ihre Erinnerung ist meist nur möglich, wenn man unmittelbar geweckt wird
-
Albträume: Mit einem starken negativen Effekt sind Albträume so belastend, dass sie uns aus dem Schlaf reißen
-
Luzide Träume: Hierbei ist Dir bewusst, dass du träumst
Es ist nicht verwunderlich, dass sich für Schlafforscher, Schlafmediziner, Psychologen und andere Experten an dieser Stelle ein breites Forschungsgebiet öffnet.
Lass uns nun einen genaueren Blick auf die wissenschaftliche Forschung zu Träumen werfen.
Träume - ein wissenschaftlicher Ansatz
Lass uns einen Blick auf die wissenschaftliche Erforschung der Träume werfen und dabei drei bedeutende Bereiche unterscheiden.
-
Die Psychoanalyse:
- Basierend auf den Erkenntnissen von Professor Dr. Sigmund Freud widmet sich die Psychoanalyse wesentlich der "Traumdeutung". Sie nutzt Träume als Hebel für diagnostische und therapeutische Arbeit. Es ist wichtig zu beachten, dass die Theorien über Träume oft spekulativ sind, und neuere Forschungsergebnisse in verschiedene Richtungen weisen.
-
Die Neuropsychologie:
- Diese Disziplin untersucht die Funktionen des Zentralen Nervensystems. Hierzu gehören Messungen des Hirnstroms per Elektroenzephalogramm (EEG) oder die Erfassung des Sauerstoffverbrauchs per funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT). Dank dieser Erkenntnisse wissen wir heute, dass der Schlaf verschiedene Phasen durchläuft. Im REM-Stadium kann häufig von bildhaften Träumen berichtet werden.
-
Die psychologische Traumforschung:
- Diese Sparte sammelt Erfahrungsberichte von Testpersonen, die im Schlaflabor geweckt worden sind. Hierbei haben Forscher Schlafphasen ausgewertet. Darüber hinaus werden unterschiedliche Experimente durchgeführt, wie beispielsweise Schlafentzug. Die Auswirkungen von äußeren Reizen und Tageserlebnissen auf den Traum stehen ebenfalls im Fokus dieser Forschung.
Der Schlaf als Grundlage der Träume
Schlaf galt lange als unbekanntes Feld, das wir alle während der Nacht erforschten, jedoch ohne bewusste Auseinandersetzung.
Vor etwa 50 Jahren änderte sich dies durch die Einführung von Technologien wie EEG, EOG und EMG.
Diese ermöglichten Einblicke in klar abgegrenzte Schlafphasen: Einschlafstadium, normaler Schlaf, Tiefschlaf und der faszinierende Traumschlaf (REM-Schlaf), der sich mehrmals pro Nacht wiederholt.
Individuelle Faktoren der Traumerinnerung
- Das Spiel der Geschlechter Untersuchungen zeigen, dass Frauen sich häufiger an Träume erinnern als Männer, insbesondere in mittleren Lebensjahren.
- Die Zeichen der Zeit Die Erinnerung an Träume scheint mit zunehmendem Alter abzunehmen, obwohl aktuellere Forschungsergebnisse zu differenzierten Ergebnissen führen.
- Soziale Schichtung und Traumerinnerung Gruppen mit höherem Einkommen erinnern sich eher an ihre Träume, aber die genauen Gründe sind noch unklar.
- Erbgut und Erinnerungen Interessanterweise bilden Menschen, die zusammenleben, unabhängig von der Verwandtschaft, Ähnlichkeiten in der Traumerinnerung aus.
- Persönlichkeitsmerkmale und Traumerinnerung Personen mit hoher Sensibilität und geringer Akzeptanz von Normen erinnern sich tendenziell besser an Träume.
- Kreative Köpfe und visuelle Vorstellungskraft Ein ausgeprägtes visuelles Gedächtnis, kreative Fähigkeiten und eine Neigung zur Kunst fördern die Traumerinnerung.
- Schlafqualität als Schlüssel zur Traumerinnerung Die reine Schlafdauer hat keinen Einfluss auf die Traumerinnerung, aber die Schlafqualität spielt eine Rolle. Menschen, die nachts häufiger wach werden, erinnern sich besser an ihre Träume.
Persönliches Interesse und Traumerinnerung
Untersuchungen bestätigen: Wer sich für seine Träume interessiert, erinnert sich auch eher an sie.
Die Erinnerung an Träume hängt von verschiedenen Faktoren ab, und die Wissenschaft steht vor der Herausforderung, diese zu erklären.
Wissenschaftliche Modelle und ihre Theorien
Die psychoanalytische Spurensuche Die Psychoanalyse, beeinflusst von Freud [1], sieht Träume als veränderte Darstellungen verdrängter Inhalte. Die Erinnerung hängt von der Offenheit des Träumenden ab.
Lebensstil und Träume Die Life-Style-Hypothese [2] besagt, dass Menschen mit kreativem Lebensstil sich mehr an Träume erinnern. Sachorientierte Menschen erinnern sich weniger.
Störende Einflüsse und Erinnerung Laut der Interferenz-Hypothese [3] wird die Traumerinnerung durch Störungen zwischen Erlebnis und Erinnern beeinträchtigt.
Die Salience-Hypothese Die Intensität des Erlebnisses beeinflusst die spätere Erinnerung, aber diese Annahme [4] trifft nicht immer zu.
Arousal-Retrieval-Theorie Ein gewisser Wachheitsgrad ist laut Untersuchungen [5] notwendig, um Trauminformationen vom Kurz- zum Langzeitspeicher zu überführen.
Das Zustands-Wechsel-Modell Das Modell [6] postuliert, dass das Denken in verschiedenen Zuständen funktioniert, die die Erinnerung beeinflussen.
Träume und ihre rätselhafte Funktion
Es gibt unterschiedliche Theorien über die Funktion der Träume, aber bisher hat keine eine allgemeine wissenschaftliche Anerkennung gefunden.
Nüchtern und sachlich betrachtet, gibt es also keine seriöse, wissenschaftliche Gebrauchsanweisung für unsere Träume oder die Traumerinnerung.
Hier haben wir eine Übersicht für Dich, was bekannt ist:
- Träume lassen uns vergessen (sie bereinigen alltägliches)
- Wir begegnen Situationen, die für uns im Wachleben zu risikobehaftet wären
- Träume stammen aus der Evolution
- Verarbeitung von Erlebtem
- Gehirn entwickelt sich durch Träume und wir lernen dazu
Fazit - Die Reise durch die Traumlandschaft
Geheime Nachrichten, Symbole, ein Katalog von Wünschen - dem Traum werden allerlei Funktionen nachgesagt.
Doch die Wissenschaft hat noch keine einheitliche Antwort darauf.
Wir sollten unseren Träumen hellwach gegenüberstehen, sie erforschen und ihre möglichen Botschaften erkunden.
Alternativ, benachrichtige uns direkt auf unserer "Kontaktiere uns" Seite